
Eiweiß (Protein) ist einer der Grundstoffe, die in unserer Ernährung vorkommen. Wir ernähren uns jeden Tag von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen, ohne uns darüber Gedanken zu machen. Eiweiß kommt in vielen Nahrungsmitteln vor. Wir bedenken nicht, dass Eiweiß nicht nur in Eiern als das “Weiße” vorkommt, es ist auch in Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchten sowie in Getreide und Gemüse enthalten.
Was macht Eiweiß im Körper?
Wenn man bedenkt, dass der Körper jeden Tag Eiweiße abbaut und ausscheidet, dann sollte man sich auch über die Zufuhr dieses Stoffes im Klaren sein. Es braucht schon ein gewisses Maß an Eiweiß in der Ernährung (0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht) um leistungsfähig und gesund zu bleiben.
Eiweiße werden im Zuge der Verstoffwechselung zu Aminosäuren umgewandelt und diese erhalten unsere Muskulatur, unser Gewebe und sind wichtig für die Bildung von Enzymen und Hormonen. Da der Körper Eiweiß nicht selbst bildet, sollten wir auf eine Ausreichende Zufuhr achten. Es ist tatsächlich so, dass Eiweiße ein Baustoff für unseren Körper sind.

Eiweiße und Aminosäuren
Aminosäuren sind Bestandteile des Eiweißes und es gibt um die 20 davon, die der menschliche Körper benötigt, um reibungslos zu funktionieren. Sie haben verschiedene Aufgaben:
- Ganz wichtig sind Schutzproteine, auch Antikörper genannt. Diese sind für unser Immunsystem immens wichtig.
- Blutgerinnung geschieht durch Fibrinogen, ebenfalls ein Eiweiß.
- Als Strukturgeber verleihen sie unseren Zellen ihre Form
- Als Hämoglobin sorgen sie für den Sauerstofftransport,
- Albumin transportiert bestimmte Medikamente, aber auch Calcium, Magnesium, Progesteron und freie Fettsäuren
- Transferrin ist ein Protein, das in der Leber gebildet wird und ist für den Transport von Eisen ins Blutplasma zuständig
- Lipoproteine verhalten sich wie Emulgatoren, die Wasserunlösliche mit wasserlöslichem verbinden können
- Ganz wichtig ist Transthyretin, das für den Transport von Schilddrüsenhormonen im Körper verantwortlich ist. Es setzt sich auf sehr vielen verschiedenen Aminosäuren zusammen. Hauptsächlich scheint aber Tryptophan.
- Die Bildung von Enzymen ist an den Eiweißstoffwechsel gebunden und Enzyme brauchen wir für die biochemische Funktion unseres Körpers.
- Auch zur Bildung von Hormonen brauchen wir Eiweiß.
Was passiert, wenn wir zu wenig Eiweiße zu uns nehmen?
Wenn wir auf Dauer nicht ausreichend mit Eiweiß versorgt werden, dann wird sich der Körper das Eiweiß aus der Muskulatur holen. Er baut Muskelzellen, die eiweißreich sind, ab und wir verlieren unsere Leistungsfähigkeit. Wenn wir spätestens dann immer noch zu wenig Eiweiß zu uns nehmen, dann werden wir kritische Zustände wie etwa Mangelerkrankungen bekommen.
Wie merke ich, dass ich Eiweißmangel habe?
Wenn die Nägel brüchig werden und das Haar dünn und das im Zuge einer Ernährungsumstellung entsteht, dann sollte man seinen Speiseplan überdenken.
Wenn du dich verletzt, heilen Wunden schlechter ab, wenn du schlecht schlafen kannst und wenn du dich kraftlos fühlst, du den Wasserkasten nicht mehr in den Keller kriegst, ohne dich zu verausgaben, dann solltest du mal über einen Eiweißmangel nachdenken.
Aber auch Stimmungsschwankungen aufgrund fehlender Hormone oder Heißhunger können durch Eiweißmangel verursacht werden. Leider hat Eiweißmangel auch eine schwächende Komponente, denn dadurch wird die Darmbarriere geschwächt und das Risiko einer Lungenentzündung kann ansteigen.
Es gibt noch viel mehr Symptome, die auf einen Eiweißmangel hindeuten können; Sich jeden Virus einzufangen, der gerade unterwegs ist, gehört auch dazu und selbst bei konsequentestem Training wirst du kaum Muskeln aufbauen.
Wie bekämpfe ich Eiweißmangel?
Wenn du schon einen Eiweißmangel hast, dann ist es besser, diesen mit pflanzlichen Eiweißen zu beheben. Sie sind schneller verdaulich und die daraus gebildeten Aminosäuren unterscheiden sich kaum von denen aus tierischem Eiweiß.
Bei Eiweißmangel ist schon eine gewisse Eile geboten, denn ist die Darmbarriere erst einmal geschwächt, entsteht schnell das so genannte Leaky-Gut-Syndrom, das bleibende gesundheitliche Einschränkungen mit sich bringen kann.
Die Nahrungsmittel, die Abhilfe schaffen können sind Paranüsse, Cashewkerne, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Quinoa, Bohnen und Linsen, Hanfsamen und Pistazien. Sojaprodukte sind auch eiweißhaltig aber nicht jeder verträgt sie. Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten sich davon fern halten, denn wenn man die Hormone mit Tabletten einnehmen muss, kann Soja die Aufnahme im Körper behindern.
Veganer werden von Haus aus darauf achten, dass sie genügend Eiweiß in ihren Nahrungsmitteln haben.
Allesesser haben es da schon etwas schwerer. Aber für beide gilt, dass Eiweiß auch in Gemüsen steckt. Auch Brokkoli, Kopfsalat, Brunnenkresse (viel Eiweiß), Spinat und auch anderes Gemüse liefern das vom Körper dringend benötigte Eiweiß. Auch gekeimte Samen enthalten Eiweiß und auch einen guten Wert an B-Vitaminen. Also: Ran an das Gemüse.
Kann man auch zuviel Eiweiß essen?
Wenn man eine geschwächte Leber oder eine Leberfunktionsstörung hat, dann kann sich ein Zuviel an Eiweiß auch negativ auswirken. Erstens können sich die Leberwerte im Blut verschlechtern, zweitens wird das ohnehin schwache Organ noch in der Funktion beeinträchtigt, so dass es zu Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl, Bauchschmerzen, mehr Körpergewicht und Wassereinlagerungen kommen kann.
Wenn man eine Ernährungsform ausübt, die hauptsächlich aus Eiweiß besteht, läuft man aber nicht nur Gefahr, seine Leber und die Nieren übermäßig zu belasten, es kann auch passieren, dass man einen Mangel an anderen Nährstoffen erleidet. Also bei solchen Diäten und Ernährungsweisen bitte alle Parameter im Auge behalten.
Wie merke ich wenn ich zuviel Eiweiß esse?
Als erstes am Mundgeruch. Gegen diesen Mundgeruch hilft kein Mundwasser oder Spray, denn er kommt aus deinem Innersten. Verdauungsbeschwerden können relativ schnell auftreten, denn eiweißreiche Kost hat kaum oder keine Ballaststoffe, die der Darm braucht um arbeiten zu können.
Rückenschmerzen, dumpf oder stechend, können auf einen Nierenschaden wegen zuviel Eiweiß hindeuten. Schlechte Laune kann auch vorkommen, denn um unser Glückshormon Serotonin zu produzieren, braucht der Körper nun mal Zucker.
Wenn du auch noch zunimmst, dann hat dein Körper durch ein Zuviel an Eiweiß Stress und das Hormon Cortisol begünstigt das Einlagern von Fett.
Wenn du kein Leistungssportler bist, dann halte dich am Besten an die empfohlene Menge von 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht.
Eiweiß im Urin
Wenn man mal etwas Eiweiß im Urin hat, ist das nicht schlimm, wenn es häufiger vorkommt und die Werte Steigen, dann sollte man seine Nieren untersuchen. Es gibt verschiedene Erkrankungen die mit einem Eiweißverlust über den Urin einhergehen.
- Metabolisches Syndrom
- Nierenschwäche
- Nierenentzündungen
- Gifte
- Knochenmarkskrebs
- Autoimmunerkrankungen
An sich gehören solche ernsten Erkrankungen in die Hände eines Spezialisten, denn wenn die Niere erst mal geschädigt ist, dann kann das böse enden.
Also heißt das, dass man die Grunderkrankung behandeln sollte.
Eine geringe Ausscheidung von Eiweiß im Urin kann aber auch durch Sport, Fieber, Stress in jeder Form und Wachstum bedingt sein. Ich würde allerdings auf Nummer sicher gehen wollen.
Wann sollte man eiweißreduziert essen?

Man sollte bei verschiedenen Erkrankungen der Leber, bei denen das giftige Ammoniak nicht mehr abgebaut wird, Eiweiß möglichst nur in sehr sehr geringen Mengen zu sich nehmen. Auch bei Nierenfunktionsstörungen hat sich eine eiweißreduzierte Diat bewährt.
Bei Nierenfunktionsstörungen kann der, im Zuge des Stoffwechsels gebildete Stickstoff, nicht mehr ordentlich von den Nieren zu Harnstoff umgewandelt werden und mit dem Urin ausgeschieden werden. Protein enthält jedoch genau diesen Stickstoff, und sollte daher reduziert werden.
Allerdings sollte man sich seine Ernährung individuell zusammenstellen lassen um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Man sollte aber über alledem nicht das Trinken weglassen, denn eine Austrocknung erhöht das Gesamteiweiß im Blut .
Was wenn ich zuviel Eiweiß im Blut habe?
Das kann verschiedene Ursachen haben von vorübergehenden wie Durchfall, Magen-Darm-Infekte, aber auch eine Lebererkrankung oder Nierenerkrankung kann hier ursächlich sein.
Wenn der Arzt sagt, dass der Eiweißwert im Blut zu hoch ist, dann sollte man nach den Ursachen fahnden. Dazu muß man wahrscheinlich noch einmal Blut abnehmen um festzustellen, welche Art von Eiweiß nun zu hoch ist. Leider gehören auch einige Arten von Krebs, bei denen der Körper viele Immunglobuline bildet zur Liste der möglichen Erkrankungen, also sollte man auch das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Insgesamt ist aber ein moderater Genuss von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln tierischer oder pflanzlicher Herkunft für einen an sich Gesunden unbedenklich, solange er es nicht übertreibt. Diäten, die stark eiweißlastig sind, weil über eine Ketose Fett abgebaut werden soll haben sich nicht sonderlich bewährt. Auch weil der Erfolg bald nach dem Ende einer solchen Diät schwindet.
Wenn du dich für das Thema interessierst, dann schau doch mal im Netz nach eiweißhaltigen Gemüsen und Früchten, und was Nüsse für dich tun können.
Wenn du mehr pflanzliche Eiweiße, als tierische aufnimmst, dann bekommst du nämlich auch noch die Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe als Vorteil. Klar ist, dass pflanzliche Kost natürliche Vitamine und Mineralstoffe enthält, sie leichter verdaulich ist, aber trotzdem lange satt macht und Stoffe wie Lignane, OPC, Resveratrol, Saponine, Flavonoide, Phytosterole, Monoterpene natürliche Farbstoffe und andere mehr enthält, die deiner Gesundheit Vorteile bringen können.