Stressbewältigung nach Lazarus

Bei dem Stressmodell nach Lazarus handelt es sich um eine Aufgliederung nach den Reizen und der Empfindung des Reizes. 

Man beurteilt die von außen kommenden Reize nach ihren psychischen und körperlichen Auswirkungen und der Fähigkeit diese zu bewältigen. Die Bewertungen müssen nicht zwangsläufig nacheinander geschehen, sondern sind auch parallel verknüpfbar. 

Primäre Bewertung

Bei der Primär Bewertung schaut man sich an ob es sich um eine positive, eine gefährliche oder eine unwichtige Sache handelt. 

Sekundäre Bewertung

Bei der sekundären Bewertung schaut man sich an ob die zur Verfügung stehenden Mittel und Fähigkeiten ausreichen um sie zu bewältigen ob sie mit Hilfe zu bewältigen sind oder auch nicht. Wenn es nicht reicht, dann hat man Stress, weil man unsicher ist oder keine Hilfe bekommen kann. 

Neubewertung

Die dritte Bewertung ist die Neubewertung, bei der man feststellt, ob das Problem mit eigenen Mitteln zu bewältigen war oder nicht. 

Wie läuft das ab?

Mal ein Beispiel.: Bei der Hausarbeit hat man einen Wasserhahn beschädigt, und das Wasser läuft in Strömen. (Das ist der Reiz von außen) 

Jetzt muss man sich überlegen, was zu tun ist. Kann ich das Wasser aus eigener Kraft stoppen indem ich den Haupthahn zudrehe? Und was folgt als Nächstes? Klempner, oder selber reparieren?

Es ist eine Entscheidungsfrage. Ich entscheide mich den Hauptanschluss abzudrehen und in den Baumarkt zu fahren und einen neuen Wasserhahn zu kaufen. Ich komme damit nach Hause und baue den alten Hahn ab. Dann montiere ich den neuen Hahn nach Anweisung.

Wenn es gelungen ist, dann dürfte jetzt keine unkontrollierte Wasserausstoß erfolgen. Nehmen wir an es hat geklappt. meine Neubewertung ist also: Gar nicht so schlimm. 

Wenn es nun nicht geklappt hat muss ich einen Fachmann anrufen und mich so lange gedulden bis er kommt. Neubewertung: Nicht gut. Das Problem ist dass ich nicht gut genug war um mein Problem zu lösen und das verursacht mehr Stress.

Auch die notwendige Geldausgabe kann Stress verursachen, nämlich dann wenn ich es nicht habe. Dann denke ich nicht besonders positiv über mein gesamtes Leben nach und bin emotional gestresst. 

Was hab ich vergessen? Vielleicht einen Bekannten zu fragen, von dem ich mir vorstellen könnte, dass er/sie das Problem gerne und kompetent für mich lösen könnte.

Was ich damit sagen möchte ist das je nachdem wie man seine Mittel (dazu gehören auch Freunde und Bekannte) einsetzt, so wird man aus einer Situation herauskommen und so wird die Neubewertung aussehen. 

Wie unterschiedlich sich das Stressempfinden für Menschen darstellt liegt in unserem unterschiedlichen Empfinden der Situationen in die man so gerät. Während der Eine nicht wahrnimmt, denn ein Zug vorbeifährt, ist das Geräusch für den Anderen eine echte Herausforderung.

Auch die Bewertung von Gefahr kann unterschiedlich ausfallen. An einer viel befahren Straße zu wohnen ist vielleicht an sich gar nicht so schlimm. Wenn die eigenen Kinder oder die Kinder der Nachbarn zum Spielen nach draußen gehen, dann wird das zu einem Problem. 

Als Primäre Wertung gilt das Thema um das es geht. Ob nun ein Arbeitsablauf, eine Prüfung, Lärm oder Anderes, Jeder Mensch reagiert zu unterschiedlichen Situationen  unterschiedlich darauf. Wenn sich Gefühle wie Angst, Nervosität, einstellen, dann ist man definitiv in einer Stress Situation. 

Diese bewerten wir dann meist unbewusst. Beim Stressmodell nach Lazarus geht es darum sich bewusst zu machen dass man unter Stress kommt und was einen stresst. 

In der sekundären Bewertung schätzt man seine Möglichkeiten zur Lösung der Situation ab. Hat man genug eigene Mittel, seien dies Fähigkeiten, Material, Finanzen oder die passenden Bekanntschaften, dann kann man das Problem angehen, unter der Wahrnehmung dass es machbar ist. 

Wenn die Überlegungen ungünstig ausfallen dann entsteht ein mehr oder weniger hohes Stresslevel, ja nachdem wie wichtig das zugrunde liegende Problem ist. . 

 Das wiederum hängt vom eigenen Stressempfinden ab, wie selbstbewusst man ist, welche Fähigkeiten und Kenntnisse oder auch welches Werkzeug man mitbringt, wie stark das eigene Gottvertrauen ist, vieles hängt hier zusammen. 

Um ein Problem zu lösen, greift man auf die bekannten eigenen Ressourcen (Kenntnisse, Fähigkeiten, Bekanntschaften, Ersparnisse, Material, Werkzeug, Glaube) zurück, Hierbei ist wichtig wie man sich selbst einschätzt.

 Wenn man sich befähigt fühlt ein Problem zu lösen, dann bleibt der Stresslevel eher klein, denn es muss ja nur getan werden. Wenn man sich nicht für fähig hält und sich erst noch dies oder das beschaffen muss sieht das schon anders aus, denn es kommt zur Erledigung noch einiges dazu. Sprich, der Stresslevel steigt. 

Man sieht, dass es schon möglich sein kann etwas zu bewältigen, aber wenn es das nicht ist, dann bekommt man Angst vor Ärger, Auseinandersetzung und Ähnlichem, auch kann man sich über sich selbst ärgern, sich nicht als gut genug empfinden und das ist eine sehr unangenehme Sache vor allem, wenn es sich um etwas Wichtiges handelt, das man einfach “vergeigt” hat. 

Das Fazit aus diesem oder auch die Neubewertung ist dass man sich für verschiedene Dinge die im Leben eines Einzelnen auftauchen könnten wappnen sollte. Nun sind wir keine Hellseher und daher können wir uns nur situationsbezogen nach dem Stress ausrichten. 

Ein Modell zur Selbstanalyse

Du wachst morgens auf und stehst in einer verwüsteten Wohnung. (Reiz von außen)

Primär Analyse: Oh nein, das bleibt alles an mir hängen….

Ist das nun positiv? Negativ? Oder sogar gefährlich, weil jemand auf deiner Party Glas kaputt gemacht hat ohne es wegzuräumen und du nun hineintreten könntest? 

Sekundäranalyse:  Kannst du dem Chaos Herr werden oder brauchst du Hilfe? Wenn ja wer kommt dazu in Frage? Einer oder ein paar der Gäste von gestern? Haben die denn schon ausgeschlafen sind die denn in der Lage zu helfen?

Du machst dir Gedanken wer dir vielleicht zugesagt hat sich mit dir zusammen um das Chaos zu kümmern kommst aber auch auf niemanden, denn erst brauchst du mal einen Kaffee…oder ähnliches. 

Neubewertung: Du entscheidest dich erstmal selbst wach zu werden. Du gehst in die Küche und setzt dir ein Getränk auf und schaust in den Kühlschrank nach essbarem.  

Da klingelt es an der Türe. Ein paar Leute von gestern kommen vorbei um dir beim Aufräumen zu helfen. Klasse, da kann man sich auch gut unterhalten und ist schneller fertig. 

Oder es kommt keiner und du stehst alleine da. Machst du noch einmal so eine Party? Wenn du alles alleine wieder herstellen musst wohl eher nicht. 

So funktioniert das im Allgemeinen. 

Du kannst auch in Situationen das Stressmodell anwenden in denen du dich angespannt fühlst und auf diese Weise ermitteln ob dir das so zuträglich ist oder ob du solche Situationen lieber meiden möchtest.

Falls du sie meiden möchtest dann kannst du so feststellen warum das so ist, ob du diesem Druck nicht gewachsen bist, oder dir Kenntnisse, Fähigkeiten, Bekanntschaften, Werkzeug oder ähnliches beschaffen musst falls du die Situation nicht vermeiden kannst. 

Brigitta

Als früher praktizierende Heilpraktikerin möchte ich euch für die Gesunderhaltung sensibilisieren. Ich gebe hier Teile meines Wissens gern an euch weiter und hoffe dass ihr für euch etwas aus meinen Texten mitnehmen könnt. Ich wünsche mir dass ich euch dazu sensibilisieren kann dass ihr in dieser ziemlich hektischen Zeit wieder mehr Verständnis für euren Körper und eure Gesundheit bildet. Wenn ich noch jemanden mit meinen Tips helfen kann freue ich mich aufrichtig. Eure Brigitta

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