
Die Frage ist, ob das geht und um zu verstehen, warum das eher nicht wahrscheinlich ist, schauen wir uns doch einmal eine Schilddrüsenunterfunktion an:
Von einer Schilddrüsenunterfunktion spricht man, wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone für die Versorgung des Organismus bildet.
Im Allgemeinen ist der TSH-Wert erhöht. TSH ist das Hormon, das in der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird, um die Schilddrüse zur Hormonproduktion zu bewegen.
Die Gründe für eine Unterfunktion der Schilddrüse können in einer chronischen Entzündung des Organs liegen, in Jodmangel (Vergrößerung bis zum Kropf), es kann angeboren sein oder es kann eine Autoimmunerkrankung sein.
Woran merke ich, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe?

Die Anzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sind:
- Dauermüdigkeit
- Kälteempfindlichkeit
- depressive Verstimmung
- Muskelschwäche
- erhöhte Blutfettwerte
- blasse, kalte Haut
- Haarausfall, verminderter Haarwuchs
- Nagelwachstumsstörungen, brüchige Nägel
- heisere Stimme
- Gewichtszunahme bei gleichbleibender Ernährung und Bewegung
- Störung des Regelzyklus bei Frauen
- Kloßgefühl im Hals
- Kropf
- Verstopfung
- Wenn die Unterfunktion stark ausgeprägt ist und nicht behandelt wird, dann kann es zu Herzproblemen führen und der untere Blutdruckwert kann ansteigen.
Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion sind recht unspezifisch. Nur eine Untersuchung (Szintigraphie) mit Kontrastmittel kann die Vergrößerung der Schilddrüse anzeigen, die durch die Unterfunktion bedingt sein kann.
Jodmangel
Ohne Jod kann die Schilddrüse nicht arbeiten. Wenn man kein oder zuwenig Jod zu sich nimmt, dann produziert die Schilddrüse auch weniger Schilddrüsenhormone.
Jodmangel hat Folgen. Schon im ersten Drittel der Schwangerschaft steigt der Jodbedarf an. Um die Funktion der sich entwickelnden kindlichen Schilddrüse zu gewährleisten sollten Schwangere darauf achten ausreichend damit versorgt zu sein. Eine gute Schilddrüsenfunktion in der Schwangerschaft ist wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes.
Aber nun zu uns selbst. Jodmangel ist hierzulande sehr verbreitet, da wir ein Jodmangelgebiet sind. Das trifft wohl nicht auf die Küstenregionen Deutschlands zu, denn das Meer versorgt uns schon ausreichend damit, aber die meisten Menschen leben nun mal nicht an Nord- oder Ostsee.
Durch Jodmangel kam es oft zum Kropf, das ist eine Vergrößerung der Schilddrüse, die dann als Ausbuchtung am Hals zu sehen ist.
Heute gilt das Problem des Jodmangels als weitestgehend gelöst, denn man kann davon ausgehen, dass man sich heutzutage durch jodiertes Speisesalz den Genuß von Seefisch ausreichend Jod zuführt.
Jodmangel kann man an einigen Zeichen bemerken:
- Dauermüdigkeit
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Wassereinlagerungen (auch um die Augen)
- Schwellung am Hals
- Verstopfung
- Gewichtszunahme
Also alles in Allem ähnlich wie bei der Schilddrüsenunterfunktion. Der tägliche Bedarf für eine gut funktionierende Schilddrüse beträgt beim Erwachsenen ca. 100 – 200 Mikrogramm pro Tag.
Sojaprodukte, Kohl, Süßkartoffeln enthalten Stoffe, die das Jod binden und somit der Schilddrüse entziehen. Wenn man unter Jodmangel zu leiden glaubt, sollte man diese Lebensmittel nur in geringen Maßen essen.
Veganer sollten auf ausreichende Jodzufuhr achten, denn ohne Fisch ist es recht schwierig, den Jodbedarf nur über die Ernährung zu decken. (Ich werde darüber noch einen Artikel schreiben und darlegen wie das geht)
Chronische Entzündung der Schilddrüse
Ist die Schilddrüse entzündet, dann macht sich das zusätzlich zu den anderen Anzeichen der Unterfunktion, auch gerne durch Schmerzen am Hals im Bereich der Schilddrüse bemerkbar, die bis unter das Brustbein und bis in den Kiefer oder die Ohren gehen können.
Man findet dann eine empfindliche Schwellung am Hals, die sich wärmer anfühlt, als der Rest des Halses. Hier sollte man sofort zum Arzt gehen und feststellen lassen, ob es sich um eine Schilddrüsenentzündung handelt und welcher Art sie ist. Man kann auch Fieber entwickeln, muss aber nicht sein. Wichtig ist, dass über eine Blutuntersuchung die Schilddrüsenwerte und die weißen Blutkörperchen bestimmt werden, damit man zu einer Diagnose kommen kann und eine Behandlung eingeleitet wird.
Eine subakute (eher weniger schlimm verlaufende) Schilddrüsenentzündung kann innerhalb eines halben Jahres von alleine ausheilen.
Die angeborene Schilddrüsenunterfunktion macht sich schon im Kindesalter mit denselben Anzeichen bemerkbar, wie im Erwachsenenalter.
Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktion ist so gut wie ausgeschlossen. Merke: Die Schilddrüse ist für den Stoffwechsel zuständig und bei einer Unterfunktion ist dieser verlangsamt.
Der Trick:

Wenn die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion auf dich zutreffen, dann geh zum Arzt und lass die Schilddrüsenwerte bestimmen. Dann lass dich einstellen.
Während der Phase des Einstellens deiner Werte solltest du alles an Naschkram vermeiden.
Keine Chips, Flips, Knabberkram, und nichts Zuckerhaltiges. Naschen ist eine Angewohnheit, die man nach einer gewissen Zeit nicht mehr vermissen wird.
Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens 4 Stunden liegen.
Öfter, als 3 mal am Tag solltest du nicht essen. Versuche stattdesse, viel Tee zu trinken, wie Birkenblätter, Goldrute mische etwas Brennnessel hinein. Durch die Schilddrüsenunterfunktion hat sich wahrscheinlich auch Wasser in deinem Körper zwischen den Organen abgelagert, das es nun auszuschwemmen gilt.
Wenn deine Schilddrüsenwerte normal sind, sollte der Gewichtsverlust klappen.
Mach keine Crash-Diät
Denn durch solche Diäten täuschst du dem Körper Mangel vor den der durch Heißhungerattacken auszugleichen versucht. Diesen zu widerstehen ist äußerst schwer, denn sie können schon länger anhalten. Außerdem gewöhnt sich der Körper an die stark kalorienreduzierte Kost und verstoffwechselt langsamer. So kommt es zum gefürchteten Jojo-Effekt und hinterher wiegst du trotz gut eingestellten werten mehr wie zuvor.
Achte darauf Vollkornprodukte, Glutenfreies, viel Gemüse, wenig rotes Fleisch, mehr weißes Fleisch und Fisch zu essen. Die Jodversorgung ist ein wichtiger Baustein zur Gewichtsabnahme bei Schilddrüsenunterfunktion.
Bei der Ernährungsumstellung solltest du deinen Darm aufbauen. Der hat nämlich vermindert gearbeitet und dadurch sein Mikrobiom unter Umständen verändert. Hier schadet es tatsächlich nicht, der Verdauung auf die Sprünge zu helfen indem man Darmbakterien einnimmt.
Symbioflor 1 und 2 oder Colibiogen sind ordentliche Präparate, die den Darm in seiner Funktion unterstützen.
Versuche, so basisch wie möglich zu essen. Das belastet deine Verdauung nicht so stark und ist besser für deinen Körper.
Auch Bitterstoffe sind in ihrer Wirkung auf unsere Verdauung nicht zu verachten. Versuche doch einmal Endiviensalat oder Chicoree in deinen Speiseplan einzuarbeiten. Tees mit Löwenzahnwurzel, oder Enzian sind auch recht hilfreich. Bitterstoffe brauchen wir, um unsere Leber zur Produktion von Galle anzuregen. Man sollte nicht vergessen, dass man den Stoffwechsel mobilisieren muss und Bittere Kräuter helfen hier sehr.
Mit Seefisch würde ich es nicht übertreiben. Um eine ordentliche Versorgung mit Jod zu gewährleisten, sollte man mindestens einmal, maximal dreimal in der Woche welchen essen. Diesen sollte man nicht einer Konserve entnehmen, sondern wenn möglich gedünstet essen. Ist vielleicht nicht dein Ding, aber es geht hier ja ums Abnehmen.
Weitere Mineralstoffe, die für eine gute Schilddrüsenfunktion sorgen können sind Selen, Magnesium, Eisen, Zink und die Vitamine Folsäure (B9), Cobalamin (B12) und Vitamin D.
Letzteres ist für den Kalziumstoffwechsel und den Knochenaufbau wichtig.
Antioxidantien wie Astaxanthin das in Muscheln, Krebsen, fettem Fisch, verschiedenen Algen, und Krillöl enthalten ist gilt derzeit als das stärkste Antioxidans. Aber auch Beta-Carotin, Vitamin C und E zählen zu den wirksamen Stoffen.
Viele Antioxidantien sind in Heidelbeeren, Himbeeren, Tomaten, Weizenkeimen , Avocados, rote Beete, Traubenkernöl und anderen mehr enthalten.
Leider gehören wir auch zu den Selenmangelgebieten. Aber in
Paranüssen, Paprika, Rindfleisch und Makrele findet es sich in ausreichenden Mengen um den Körper gut zu versorgen. Wenn das nicht geht, dann gibt es in der Apotheke Selentabletten.
Für Vegetarier und Veganer ist interessant, dass Steinpilze, Champignons, Haferflocken und Linsen auch Selen enthalten.
Es gibt noch mehr Quellen für dieses Spurenelement. Ein Mangel ist bei ausgewogener Ernährung eigentlich nicht zu befürchten.
Zink findet sich in Nahrungsmitteln tierischer und pflanzlicher Herkunft, allerdings ist das Zink aus der pflanzlichen Ernährung nicht so gut vom Körper aufzunehmen. Vielleicht gewöhnst du dir an, zum Essen ein Glas Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft zu trinken (verzichte danach für eine halbe Stunde darauf, deine Zähne zu putzen), oder dem Salat etwas frisches Sauerkraut hinzuzufügen.
Man kann alle diese Mineralien, Vitamine und Spurenelemente auch in Tablettenform einnehmen, aber das ist nun keine Dauerlösung.
Das Verwenden von Tees und Bitterstoffen zum Anregen des Stoffwechsels könnte man auch mit Schwedenbitter abrunden. Diese Tropfen haben ein breites Wirkspektrum und schaden der Schilddrüse nicht. Trinke einfach dreimal am Tag eine Tasse Tee mit 10 Tropfen davon und sie werden ihre Wirkung entfalten. Man sagt den Schwedenkräutern sowieso noch andere Eigenschaften nach, die unsere Gesundheit fördern können.
Wenn man eine Schilddrüsenunterfunktion hat, dann sollte man das Organ regelmäßig untersuchen lassen.
Manchmal bilden sich Knoten, kalte (nicht gut) und/oder heiße, die die Werte verändern. Manche können auch gefährlich werden. Wenn die Schilddrüse sich vergrößert hat und man vielleicht auch Atembeschwerden hat, wird man sie unter Umständen entfernen lassen müssen. Dann ist das Abnehmen genau so wie bei der Unterfunktion des Organs. Es bringt nichts, die Hormongaben zu erhöhen, denn davon nimmt man in der Regel nicht ab.
Man wird nur nervös und zittrig und fühlt sich nicht wohl in der eigenen Haut. Wenn man zuviel an den verordneten Schilddrüsenhormonen einnimmt, kann das zu unangenehmen Folgen führen wie Herzrasen, Durchfall, Schweißausbrüche, Bluthochdruck, ERbrechen Angstzustände, Unruhe und noch anderen mehr.
Also lass das lieber!
Abnehmen ohne Schilddrüse

Das ist ein langwieriges Unterfangen und wird dir eine Menge an Disziplin abfordern.
Leider nimmt man in der zeit nach der Operation gerne mal etwas mehr zu, weil die Schilddrüsenhormone für den Stoffwechsel fehlen. Dieser nutzt diese Chance gleich aus um Gewicht anzusammeln. Dabei ist es oft egal ob und wieviel man zu sich nimmt, hungern wird hier auch nichts bringen. Manche werden nicht zunehmen oder sogar abnehmen, aber die Meisten werden leider an Gewicht zulegen, das dann recht hartnäckig erhalten bleibt.
Kommen wir zur Disziplin. Ich habe selbst keine Schilddrüse mehr und kann aus Erfahrung sagen, dass ich Jahre gebraucht hab um die 15 Kilo die ich zuviel hatte los zu werden. Mir half dann nur eine radikale Ernährungsumstellung.
als Erstes hab ich alles zuckerhaltige aus meinem Ernährungsplan gestrichen. Gut, das macht wohl jeder, der zu viel auf die Waage bringt.
Und ja ich habe auch versucht die Schilddrüsenhormone zu erhöhen, was aber gar keine gute Idee war. Bis sich das dann wieder eingependelt hat verging eine gewisse Zeit.
Ich habe dann die Tabletten auf den Nachttisch gelegt und als Erstes morgens eingenommen. Es ist ein fataler Fehler zu glauben, dass es doch egal sein müßte wie viel Zeit man zwischen Tabletteneinnahme und dem Frühstück hat. Da sich diese synthetischen Hormone sehr träge verhalten, ist eine längere Zeit von mindestens einer halben Stunde wenn nicht sogar länger wichtig.
Das Ergebnis war, dass ich weniger Lust auf Süßes hatte, das ich sowieso nicht mehr gegessen habe.
Als Frühstück habe ich mir haferflocken angewöhnt, denn sie halten lange satt und mit einem Teelöffel Leinsamen darüber (du kannst auch Chiasamen nehmen) wirken sie sich förderlich auf die Verdauung aus. Ich bewege mich am Tag sehr viel, also gehe ich nicht zusätzlich zum Sport, sondern auf eine Vibrationsplatte zuhause.
Es ist mir wichtig meine Muskulatur zu erhalten (bin schon durch die Wechseljahre) und mit verschiedenen Übungen auch noch aufzubauen. Diese Vibrationsplatte habe ich am Anfang in den ersten beiden Wochen auf der niedrigsten Stufe genutzt, denn ich habe mich nicht nur darauf gestellt, sondern auch den Oberkörper damit bearbeitet. (Planks mit der Vibrationsplatte sind spitze!)
Ich esse nicht mehr wie dreimal am Tag und abends nicht mehr nach 19.00 Uhr. Zwischen 17 und 19 Uhr habe ich auch versucht nur noch rohes Gemüse zu essen, was manchmal schon eine Qual sein kann und nur bei größtem Hunger zu bewerkstelligen war.
Auch Produkte die Weizen beinhalten habe ich wegen des Glutens aus meinen Schränken verbannt. Kartoffeln und Nudeln esse ich nur in sehr kleinen Mengen, ich habe mir Tapioka Nudeln aus dem Asia Geschäft besorgt.
Für zwischendurch auf der Arbeit habe ich zwei Boxen. In der einen habe ich frisches geschnittenes Gemüse, in der anderen Nüsse mit ein wenig Rosinen. Es ging langsam sehr langsam bergab mit dem Gewicht.
Als warme Mahlzeit habe ich mich mehr auf pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten wie zum Beispiel Linsen und Bohnen oder Kichererbsen verlegt, da tierisches Eiweiß zu lange im Darm bleibt.
Eine persönliche Errungenschaft ist mein Keimglas, in dem ich mir Keimlinge aus verschiedenen Samen ziehe und diese sind auch eine gute Quelle für die Vitamine der B-Gruppe und pflanzliches Eiweiß.
Anfangs habe ich es mit Eiweißdrinks versucht, (auf pflanzlicher Basis) aber diese enthalten Succralose, was durchaus zu Durchfall führen kann. Aber sie machen längere Zeit satt und ich nehme manchmal heute noch einen wenn ich keine Zeit zum Essen habe.
Es kursieren verschiedene rezepte für Brote ohne Mehl, mit denen ich sehr gute Erfolge erzielen konnte. Unser Bäcker macht sie auch, sie sind aber nicht billig. Man braucht nicht viel davon um richtig satt zu werden und körperliche Arbeit ist so auch gut zu bewerkstelligen. Sie bestehen aus Samen und Flohsamenschalen und Hafer/Hirseflocken. vielleicht schaust du mal bei Youtube rein und experimentierst ein wenig?
Auch habe ich einen Cheat Day eingehalten, an dem ich dann auch mal Dinge wie Popcorn mit Butter oder ein Stück Kuchen aus Dinkelmehl gebacken habe (ohne Zucker). aber nicht übertreiben, denn wenn die Schilddrüse fehlt, dann relativiert sich die Wirkung eines Cheat Days auch sehr, wenn man “Normales” isst.