Abnehmen im Alter ab 70, geht das denn?

Ja, auch wenn man schon etwas älter geworden ist und sich aus gesundheitlichen oder ästhetischen Gründen fragt, ob man noch etwas abnehmen könnte, es ist durchaus möglich. 

Natürlich kann man nicht so schnell abnehmen wie in der Jugend, man führt ja auch heute eine etwas ruhigeres Leben. 

Wenn es allerdings die Gesundheit erfordert oder auch das Selbstempfinden, dann ist es wirklich nie zu spät, ein paar Kilo abzulegen. 

Gute Gründe sich für das Abnehmen ab 70 Jahren zu entscheiden?

Die Gesundheit ist immer und in jedem Alter ein sehr guter Grund, sich für eine Gewichtsreduktion zu entscheiden. Man muss bedenken, dass der Körper sich umgestellt hat, von Leistung auf Erhaltung und somit Muskelmasse abgebaut hat.

Dafür hat er mehr Fett aufgebaut. Das ist ein natürlicher Vorgang, der allerdings nicht förderlich für eine gute Gesundheit sein muss. Fettgewebe verbrennt kein Fett, so wie Muskeln das tun. Fettgewebe speichert leider nicht nur Fett sondern auch Umweltgifte und Stoffwechselendprodukte und sorgt insgesamt für einen langsameren Stoffwechsel. 

Was hat es mit Fettzellen und Fettgewebe auf sich?

Man rechnet das Fettgewebe dem Bindegewebe zu. Es besteht aus Fettzellen, die Fett und Wasser einlagern und bei Bedarf freigeben. Nun leben wir in einer Welt, in der das eigentlich nicht erforderlich ist denn Mangel ist nicht unbedingt zu erwarten, aber unser altes Programm weiß das nicht, und so fängt unser Körper ab einem bestimmten Alter an, sich umzubauen.

Leider sind Fettzellen auch Hormonproduzenten. Sie schütten sogenannte Adipokine aus, von denen Einige Entzündungen verursachen können. Eigentlich sind Adipokine an der Regulierung des Glukose und Fettstoffwechsels beteiligt, aber wenn man zu viel Fettgewebe hat, kann das auch schnell unangenehme Folgen mit sich bringen. 

Wenn man in einer Mangelzeit lebt und hungert, dann nehmen die entzündungsfördernden Mechanismen ab und die entzündungshemmenden nehmen zu. Da wir aber selten ausgiebig hungern, ist hierzulande wohl eher das Gegenteil der Fall. 

Wenn man sich nun vorstellt, dass unser Körper mit zunehmendem Alter weniger Muskelzellen aufgebaut hat und mehr Fettzellen angespart hat, dann kann man nachvollziehen, dass das Zipperlein, der Diabetes, und einige andere Erkrankungen, die man zunehmendem Alter zuschreibt auch von unseren Fettzellen gelenkt werden. 

Fettlösliche Gifte aus der Umwelt können sich auch im Fettgewebe einlagern und dort ihr schädigendes Potential entfalten. Je älter wir werden, desto mehr von diesen Umweltgiften können sich in unserem Fettgewebe abgelagert haben und wenn wir abnehmen möchten, dann müssen wir darauf achten, dass sie uns nicht zusätzlich schädigen. 

Übergewicht im Alter kann zusätzliche gesundheitliche Probleme verursachen oder bereits Bestehende verschlechtern. Daher sollte man sich nicht scheuen, es abzubauen. Geringes Übergewicht ist nicht schädlich, aber wenn man wirklich stark übergewichtig ist, dann sollte man sich auch im höheren Alter versuchen davon zu befreien. 

Einfach ist das nicht, denn durch den Abbau von Muskeln sinkt auch der Energieumsatz man braucht einfach weniger Nahrung/Kalorien, um seinen Körper zu erhalten. 

Übergewicht im Alter ist nicht selten

Betrachten wir mal die Fakten: Die Muskelmasse nimmt ab. der Energieverbrauch sinkt, die Fettzellen nehmen zu. Es kann durchaus vorkommen, dass ein älterer Mensch ein sogenannter schlanker Dicker ist. Das bedeutet, dass er mehr Fettgewebe, als Muskulatur hat und somit einen recht niedrigen Energieumsatz hat. 

Was muss man beachten, wenn man als älterer Mensch abnehmen möchte?

Wichtig ist es, die Knochenmasse und die Muskeln zu erhalten, beides baut der Körper schnell ab, wenn man kalorienreduziert isst. Bitte vergesst nicht, dass der Körper auf Erhaltung programmiert ist und nicht, wie in jüngeren Jahren auf Aufbau.

Man läuft Gefahr, dass sich der Körper schneller umbaut als einem lieb ist, wenn man zu einer stark kalorienreduzierten Diät übergeht, also ist das keine Option. Man sollte sich vielmehr einige Fragen stellen: 

  1. Wie oft bewege ich mich an der frischen Luft? Je älter wir werden, desto bewegungsärmer verläuft unser Tag. Machen wir uns nichts vor, wir sitzen meist und suchen Unterhaltung. Arbeiten an der frischen Luft sind eher selten, die Meisten haben keinen Garten, der ständige Arbeit erfordert. Auch andere Arten der Bewegung treten schnell in den Hintergrund, wenn man nicht mehr jeden Tag aus dem Haus muss. 
  2. Wie geht es mir dabei? Wenn man an die frische Luft geht, zum Beispiel zum Einkaufen, wie schnell ist man außer Atem? Man sollte sich dann unbedingt die Frage stellen, was man tun kann um wieder besser in Form zu kommen. Seniorenschwimmen wird von einigen Bädern angeboten, aber auch Turnvereine und Volkshochschulen bieten Kurse an, auch Herzsportgruppen sind empfehlenswert. Wenn man keine Lust auf Regelmäßigkeiten hat, wird es schwerer, aber einen Spaziergang, den man jeden Tag ausdehnt kann auch schon zur persönlichen Mobilität verhelfen. 
  3. Wieviel Zucker enthält mein Essen tatsächlich? Wenn man die Zutatenliste der Nahrungsmittel liest, die wir täglich zu uns nehmen, dann ist man wirklich überrascht, wie viel Zucker darin enthalten ist. Selbst im Schinken findet sich Zucker und machen wir uns nichts darüber vor: Zucker ist ein Stoff, der sich schnell in unsere Fettzellen einlagert und sie vergrößert und für ihre Vermehrung sorgt. Außerdem wird er sauer verstoffwechselt, was wirklich nicht positiv für unsere Gesundheit ist. Wenn man bedenkt, dass man etwas Zucker für den Kaffee, ein Stück Kuchen, vielleicht ein paar Bonbons oder Schokolade zwischendurch zu sich nimmt, kann sich so einiges an Zucker zusammenaddieren. 
  4. Wieviel und welches Fett esse ich täglich? Auch hier kann schnell mehr zusammenkommen, als man denkt. Margarine auf dem Toast oder dem Brötchen, ein gebackenes Ei (mit Fett in der Pfanne), vielleicht Wurst und andere verarbeitete Nahrungsmittel – Auch hier rentiert es sich, einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen, um einigermaßen überrascht zu sein. Auch die Art des Fettes, das man zu sich nimmt, spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Speiseöle, die wir verwenden, sollten wir begrenzen, auch tierische Fette sollten wir nur noch in Maßen genießen. Anstelle von fettem Fleisch vielleicht einen fetten Fisch als Alternative? Besonders Palmöl und Palmfett ist in der letzten Zeit in den Blick der Wissenschaft gerückt, man nimmt an, dass es bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs eine Rolle spielen kann. Wenn man auf die Zutatenliste der verarbeiteten Nahrungsmittel schaut, ist man schon überrascht in wie vielen verschiedenen Produkten man es finden kann. 

Welche Erkrankungen haben sich über die Jahre eingeschlichen? 

Danach können wir unsere Ernährung zusammenstellen. Prinzipiell gilt, dass basische Ernährung der Krankheit die Grundlage entziehen kann. Aber das ist nicht verbindlich zu sehen. Richtig ist nur, dass sie den Körper weniger belastet, der sich so besser regenerieren kann. 

Auch kann er die für ihn immer noch wichtigen Stoffe besser aus der Nahrung ziehen, die ihm helfen die Funktion zu erhalten. 

Also egal wie alt man ist, wenn man sich noch selbstständig versorgen kann, dann gibt es keinen Grund, nicht auch auf sich zu achten. 

Es wäre ärgerlich, wenn man an einem Altersdiabetes erkrankt oder andere typische, meist chronisch verlaufende Krankheiten entwickelt, weil man nicht auf sich geachtet hat. 

Wenn man als Senior oder Seniorin an Übergewicht leidet, dann hilft es sehr, das Essen selbst zuzubereiten. Das ist aufwändig, denn schon beim Brot und den Brötchen muß man aufpassen, was man zu sich nimmt.  Es gibt aber Bäcker, die Brot aus reinem Roggen oder Dinkel backen, so etwas wäre jetzt eine gute Sache.

Brötchen würde ich weglassen. Viel gedünstetes Gemüse, mageres Fleisch und nur dreimal am Tag essen, ohne zwischendurch zu schummeln ist wichtig um die Verbrennung anzuheizen. 

Auch Bewegung an frischer Luft ist eine gute Sache, denn man bekommt wieder mehr Ausdauer. Wenn man nun noch jeden Tag nur 15 Minuten Gymnastik macht und seinen Puls in die Höhe treibt, dann tut man schon viel für sich. 

Vielleicht ist der Gang zur Ernährungsberatung auch eine Erfahrung, die man sich ruhig mal genehmigen sollte. Hier kann man einen Ernährungsplan bekommen, wenn man sich schwer tut mit der richtigen Art zu kochen, auch Rezepte.      

Achtet besonders auf das Frühstück. Hier kann man seinem Körper schon einiges von den nötigen Stoffen zuführen, indem man Haferflocken und Obst (entweder roh oder gedünstet) zu einer regelmäßigen Mahlzeit macht.  

Kaffee kann ich nur noch in Maßen empfehlen. Gegen eine Tasse am Morgen ist nichts einzuwenden, aber dann würde ich mich lieber auf Tee (grün wegen der Catechine) verlegen. 

Bis zur nächsten Mahlzeit sollten nun 4 Stunden vergehen und diese, das Mittagessen, sollte aus einem mageren Fleisch oder Fisch und Salat, oder gedünstetem Gemüse bestehen. 

Am Nachmittag würde ich eine Stunde Spazieren gehen einplanen oder einen Besuch im Schwimmbad. Danach stehen Dehnübungen auf dem Plan. 

Abends, frühestens 4 Stunden nach dem Mittagessen, empfehle ich eine Suppe aus Gemüse und Hülsenfrüchten, oder  vielleicht einen Kräuterquark mit wenig Vollkornbrot. Streut frische Kräuter darüber und freut euch an deren positiven Wirkung auf den Körper. 

(Frische Küchenkräuter sind nicht schwer zu besorgen. Ich habe sie in Blumentöpfen am Fenster stehen und bediene mich nach Bedarf. Die Samen habe ich in einer Gärtnerei gekauft und so auch gute Sorten bekommen) 

Wenn es nicht ohne einen Snack zwischendurch geht, dann haltet euch vormittags an Obst und nachmittags/abends an Gemüse. 

Sicher wird es dauern bis man Erfolg hat, aber der wird sich nach einer gewissen Zeit einstellen. 

Brigitta

Als früher praktizierende Heilpraktikerin möchte ich euch für die Gesunderhaltung sensibilisieren. Ich gebe hier Teile meines Wissens gern an euch weiter und hoffe dass ihr für euch etwas aus meinen Texten mitnehmen könnt. Ich wünsche mir dass ich euch dazu sensibilisieren kann dass ihr in dieser ziemlich hektischen Zeit wieder mehr Verständnis für euren Körper und eure Gesundheit bildet. Wenn ich noch jemanden mit meinen Tips helfen kann freue ich mich aufrichtig. Eure Brigitta

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